5 Tipps für gelingende Paarsexualität


Paare bringen eine prägende Vorgeschichte mit in die Beziehung, die sich meist auf die Zufriedenheit in der sexuellen Beziehung auswirkt. Guter Sex ist kein Selbstläufer, sondern lernbar. Falsche Vorstellungen gilt es aufzudecken, um das gemeinsame Liebesleben positiv zu prägen. Im Folgenden erfährst du 5 praktische Tipps für gelingende Paarsexualität.

Unser Bild von problemlosem Sex wird häufig durch die Gesellschaft geprägt: Leidenschaftliches Liebesleben in Filmen, pornografische Inhalte und Social Media zeigen nur die «Wolke 7», das Märchen eines erfüllten Sexlebens. Dadurch werden die Erwartungen an den anderen und uns selbst gepusht.

Dennoch zeigt der Abgleich mit der Realität, dass das sexuelle Erleben vieler Menschen weit davon entfernt liegt. «Viele Paare beschreiben ihr sexuelles Erleben entsprechend eher mit Worten wie schwierig, frustrierend, verletzend, enttäuschend oder unbefriedigend» (S.142).

Auch wenn der Prozess anstrengend und schmerzhaft sein kann, ist gute Paarsexualität lernbar. Hier sind 5 Tipps, wie der Sex mit deinem Partner gelingen kann:

1. Kommuniziert offen

Der offene Austausch über euer sexuelles Verlangen kann schon «viel Nähe und Entspannung bringen. Oder vielleicht sogar erotische Spannung erzeugen. Auch weil das Thema immer auch Unsicherheiten und oft sogar schmerzliche Erfahrungen beinhaltet, reden Paare zu wenig darüber. Erst recht, wenn man längst aufgehört hat, darüber zu reden und zu streiten, kann es eben doch wie eine unsichtbare oder gar bedrohliche Wolke über dem Alltag hängen.» (S.143)

Wer nicht über seine Bedürfnisse offen spricht und sich auch in diesem Thema verletzlich macht, hat es schwer, eine gute Paarsexualität zu entwickeln. Der offene Austausch birgt die Chance zu Wachstum!

2. Kennt eure Bedürfnisse

Um überhaupt kommunizieren zu können, musst du dir im Klaren darüber werden, welches sexuelle Verlangen in dir ist. Da Männer und Frauen sehr unterschiedlich sind, werden sich diese Vorstellungen nie zu hundert Prozent decken.

«Auf der einen Seite suchen wir Vertrautheit, Verlässlichkeit, Sicherheit, Annahme und Bindung. Und auf der anderen Seite wollen wir Aufregung, Kick, Gewagtes und Neues. Bei vielen Menschen liegt das sexuelle Verlangen eher auf der einen oder anderen Seite oder es kippt im Lauf der Zeit auf die eine oder andere Seite. Sicher spielt hier auch unser Geschlecht eine Rolle sowie die Veränderung im Alter.» (S.144)

3. Setzt euch realistische Ziele

Die Bilder, die wir im Kopf haben und unser Bild von gutem Sex prägen, haben häufig nichts mit der Realität zu tun. Hier lohnt es sich, umzudenken und als Paar darüber zu sprechen, was guten Sex ausmacht. Dies hilft, den Fokus neu zu setzen und Sexualität aus der Gefahr der Ichbezogenheit zu lenken.

Eine mögliche Definition von gutem Sex kann sein, Nähe und Vertrautheit zu erfahren und die Beziehung zu stärken. Es ist ein Ausdruck dessen, sich dem anderen zu versichern und den Ehebund, das eigene «Ja» zum anderen immer wieder zu bestätigen.

4. Entdeckt die WIR-Sexualität

«Erfüllende Sexualität lebt von einer echten Begegnung, die beiden das Gefühl vermittelt, gemeinsam unterwegs zu sein. Dieses Miteinander zu entwickeln beziehungsweise zu entdecken, ist eine komplexe Lebensaufgabe, denn ich muss dafür ja nicht nur mein Gegenüber kennenlernen, sondern auch verstehen, was mir selbst guttut.» (S.146)

Das Gleichgewicht von DU und ICH ist zentral für eine gelingende WIR-Sexualität. Grundlage dessen ist gutes Zuhören und die Fähigkeit, seine Bedürfnisse zu kennen und kommunizieren zu lernen. Wer sich darauf einlässt, entdeckt neue Welten!

5. Man lernt nie aus!

Seid offen dafür, ein Leben lang lernend zu bleiben. Die meisten Paare lassen sich erst auf Veränderung ein, wenn sie mit ihrer sexuellen Beziehung sehr unzufrieden sind. Das ist nicht nötig beziehungsweise für das Ziel nicht förderlich. «Ein erloschenes Feuer ist deutlich schwieriger wieder zu entfachen, als wenn man einfach etwas Holz nachlegen könnte.» (S.148)

Macht es euch zur Gewohnheit, offen im Gespräch zu sein und Lernende zu bleiben! Dadurch wird der Druck genommen und zudem bekommen die Dinge, die nicht funktionieren, weniger Gewicht. Gemeinsam unterwegs zu sein entspannt! Und es schult die Dankbarkeit für deine Beziehung und das, was du an Nähe und Intimität erleben darfst.

Fazit

  • «Versucht, offen und entspannt über Lust und Unlust zu kommunizieren.» (S.146)
  • Nehmt euch Zeit, eure Bedürfnisse kennenzulernen und dem anderen zuzuhören.
  • «Überlegt, wie man sich auch ohne Lust auf eine sexuelle Begegnung einlassen kann.» (S.147)
  • Entdeckt das Potential von Zärtlichkeit und wohltuender Berührung, anstatt sofort und immer Erregung zu produzieren
  • Bleibt Lernende!

Dieser Artikel wurde in Anlehnung an das Buch «Sexualität. Was Gott sich dabei gedacht hat. Ein Workbook.» von Paul Bruderer & Christoph Raedel (Hrsg.) verfasst. Die zitierten Stellen sind ebenso aus diesem Buch entnommen.

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